Festschrift 25 Jahre Lüdericher Dorffest Teil 1

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Erinnerungen an

25 Jahre Lüdericher Dorffest  

 

aufgeschrieben von

 

Wolfgang Görres

 

25 Jahre Lüdericher Dorffest, das ist auch ein Vierteljahrhundert Lüdericher Geschichte, und das sind auch 25 Jahre unseres Lebens.

 

Ich will versuchen, diese 25 Jahre Lüdericher Dorffest einmal Revue passieren zu lassen, und ich bitte um Verständnis dafür, daß sich so manche Verwechslung einschleichen wird, daß ich das eine oder andere vergessen habe, daß mir vieles nicht eingefallen ist und daß mir hier und da auch meine Phantasie einen Streich gespielt haben mag.

 

Eins ist aber sicher : Die Grundrichtung stimmt.

 

Schon vor dem ersten Dorffest gab es Maibäume auf dem Lüderich, und so ist zunächst hierüber zu berichten.

 

Begonnen haben wir 1973. Die Idee, einen Maibaum aufzustellen, stand plötzlich im Raum, und Reinhold benutzte einen seiner langen Spaziergänge durch die Lüdericher Wälder dazu, einen schönen Baum auszusuchen. Er hatte die schönste Birke weit und breit ausgewählt, und am 30. April machten wir uns ans Werk. Eine Flasche Hoffer Alter wurde als Wegzehrung mitgenommen, und es war schon ein nicht ungefährliches Unternehmen, den Baum aus dem Hang und auf den Lüderich zu bekommen. Wenn ich mich recht erinnere, schleppten wir schon den ersten Baum mit dem Traktor und dem Schlitten aus dem Wald, ein Geschäft für Karl-Heinz und Kurt.

 

Als Standort hatten wir die Weide vor Herta und Hermanns Scheune gewählt, die Stelle also ungefähr, wo heute die schöne, große Kiefer steht; wenn dieser Baum vor 28 Jahren überhaupt schon existierte, dann höchstens als ganz kleines Bäumchen. Für die alten Lüdericher, zum mindesten aber für die Familien Wielpütz, war der Standort natürlich nicht  v o r, sondern  h i n t e r  der Scheune; und das ist auch richtig, denn die Ortsbestimmung erfolgte und erfolgt natürlich immer vom Wohnhaus aus gesehen, und von da liegt die Wiese  h i n t e r  der Scheune.

 

Die Lüdericher Frauen suchten alle bunten Tücher zusammen und schmückten die Krone mit bunten Bändern.

 

Mit Leitern, Seilen und Lüdericher Muskelkraft wurde der Baum aufgerichtet, mit Moniereisen, Stacheldraht und einer Blechverkleidung wurde er gegen die Gefahr, abgesägt zu werden, geschützt, und so stand der ersten Maifeier auf dem Lüderich nichts mehr im Wege.

 

Gefeiert wurde in Helga und Kurts Garage gegenüber, und von hier hatten wir bei offenem Garagentor und zunächst noch klaren Köpfen einen guten Blick auf unseren schönen Baum. Im Laufe der Nacht wurde das Tor wegen der Kälte geschlossen, und die Bewachung erfolgte anläßlich von Pinkelpausen und durch eine Mutter oder einen Vater, die nach den Kindern guckten. Wieviel Kölsch getrunken wurde, müßte man in alten Unterlagen nachsehen können, ich weiß aber auch so, daß es viel war, und ich weiß auch, daß sich später ein Wettbewerb im Kognaktrinken entwickelte. Wer sich beteiligte und wer ihn begann und gewann, ist nur noch nebulös in unseren Köpfen. Apropos Köpfe: Die waren schwer am nächsten Tag.

 

Es war jedenfalls eine schöne Maifeier, die uns zum Weitermachen anregte.

 

Der Baum blieb stehen bis Ende Mai/Anfang Juni. Mit dem Abbau war noch kein Fest verbunden. Ich gehe einmal davon aus, daß er bei einem Faß Kölsch versteigert wurde.

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Seite wurde aktualisiert am: 2002 05 25